Bericht vom Sankt Augustiner Mobilitätsausschuss am 2. März

Am 02.03.2022 tagte der Mobilitätsausschuss des Sankt Augustiner Stadtrates.

Initiative für Verkehrsberuhigung auf L 16 in Meindorf

Der Antrag der Fraktionen SPD, GRÜNE, FDP für kurzfristige Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf der L 16 in Meindorf wurde beschlossen. Die Stadtverwaltung soll zum einen prüfen, ob aus Lärmschutzgründen durchgehend Tempo 30 angeordnet werden kann. Zum anderen sollen Markierungen geändert werden, vor allem mit Blick auf die Radfahrenden und die Verkehrssicherheit an Kita und Schule.

„Trotz vieler Fahrbahnschäden sind aktuell noch keine Sanierungsmaßnahmen durch Straßen.NRW auf der L 16 in Meindorf geplant. Wenn es später einmal so weit ist, muss eine deutliche verkehrsberuhigende und fußgänger- und fahrradfreundliche Umgestaltung der Ortsdurchfahrt Meindorf erfolgen. Bis dahin können aber schon erste Maßnahmen dazu beitragen, die Durchgangsverkehre abzubremsen und die Belastung der Anwohner zu verringern. Dazu hat der Ausschuss der Verwaltung nun einen umfassenden und fundierten Handlungsauftrag erteilt.“

Martin Metz, GRÜNEN Fraktionsvorsitzender und Ortsvorsteher von Meindorf

Diskussionen über Fahrradstraße in Hangelar und stadtweit

Die Kooperation aus SPD, GRÜNEN und FDP hatte beantragt, die Radverkehrsführung entlang der Linie 66 in Hangelar insgesamt zu verbessern. Dass die Dornierstraße im Zuge des geplanten Straßenumbaus zur Fahrradstraße werden soll, ist Konsens. In Fahrradstraßen – noch gibt es in Sankt Augustin keine einzige – haben Radfahrende grundsätzlich Vorrang, sie sind besonders gekennzeichnet. Die Kooperation fordert nun, dass die Albert-Sonntag-Straße und die Bachstraße zeitgleich ebenfalls zu Fahrradstraßen werden sollen. Darüber entspann sich eine Diskussion. Denn die Stadtverwaltung sieht die Dornierstraße als eine Art Pilotprojekt und will dort Erfahrungen sammeln, die erst später auf andere Straßen übertragen werden sollen.

GRÜNEN-Fraktionsvorsitzender Martin Metz: „Fahrradstraßen können ein wichtiges Element durchgängig guter Radverkehrsverbindungen sein. Sie müssen auch eindeutig hervorgehoben werden. Die Dornierstraße als Pilotprojekt ist in Ordnung. Es kann aber nicht sein, dass wir jetzt auf weitere Fahrradstraßen jahrelang warten müssen, weil die Anforderungen zu hoch gehängt werden. Es braucht auch funktionierende Lösungen, die im Bestand ohne großen Umbau einfach umgesetzt werden können. Wir erwarten von der Stadtverwaltung hier einen praktikablen Mittelweg, mit dem wir in Sankt Augustin wo es Sinn macht auch zeitnah weitere Fahrradstraßen ausweisen können.“

Maßnahmen für Radfahrende und Fußgänger*innen in Menden

Auf Antrag der Kooperation von SPD, GRÜNEN und FDP wurde beschlossen, dass die Verwaltung prüfen soll, ob auf der Siegstraße in Menden im Kurvenbereich (Hausnummern 89-97) ein Parkverbot eingerichtet werden kann. Alternativ könnte der vorhandene Schutzstreifen für Radfahrende bereits früher anfangen, dann würde dort ebenfalls ein Halteverbot gelten. Die Stadtverwaltung wird beide Möglichkeiten nun untersuchen. Ebenso auf Antrag der Kooperation wird die Verwaltung  nun prüfen, ob an zwei Stellen auf der Von-Galen-Straße Zebrastreifen eingerichtet werden können, um die Sicherheit für Fußgänger, v.a. auch Wege zu Kita und Schulen, zu erhöhen.

„Auch in Menden kann man einiges tun, um die Bedingungen für Fußgänger und Radfahrende zu verbessern. Wir hoffen, dass die Prüfaufträge erfolgreich sein werden.“

GRÜNEN-Ratsmitglied Karl Stiefelhagen

Fußgängerunterführung Narzissenweg entfällt

Es gab lange Diskussionen, aber am Ende folgte die Politik im Ausschuss einstimmig der Empfehlung der Verwaltung, die Unterführung für Fußgänger und Radfahrende unter der Stadtbahnlinie am Narzissenweg in Mülldorf komplett zu verfüllen. Die Unterführung ist marode und aktuell gesperrt. Wegen der beengten Platzverhältnisse wäre ein Neubau weder barrierefrei noch für Radfahrende befahrbar möglich. Die Kosten hingegen wären mit einigen Millionen Euro dafür sehr hoch. Daher entschied man sich für den Rückbau.

Im Ausschuss selbst wurde einvernehmlich deutlich gemacht, dass in dem Bereich zukünftig eine ebenerdige Querung mit Schranken eingerichtet werden sollte. Hier sträuben sich Aufsichtsbehörden und Stadtwerke Bonn mit Hinweis auf Vorschriften und technische Auswirkungen. Wobei an anderer Stelle wie in Bonn oder Köln auch neue ebenerdige Querungen möglich sind. Hier werden also einige Bretter zu bohren sein.

Die Kooperation aus SPD, GRÜNEN und FDP stimmte in der Sitzung auch dafür, bei dem Rückbau der Unterführung jetzt schon soweit möglich und kostenmäßig vertretbar Vorkehrungen für einen möglichen ebenerdigen Überweg an gleicher Stelle zu treffen.

„Die Entscheidung gegen die Unterführung ist hart, aber wirklich vernünftig. Wir werden gemeinsam mit der Stadtverwaltung weiter darauf drängen, dort eine Lösung mit einem ebenerdigen Übergang hinzubekommen.“

Christian Günther, GRÜNES Ratsmitglied aus Mülldorf