Mobilitätswende weiter voranbringen

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hat die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2022 vorgestellt. Dazu erklären die CDU-Fahrradexpertin Simone Wendland und der Sprecher für Fahrradverkehr der GRÜNEN Landtagsfraktion, Martin Metz:

„Positiv hervorzuheben ist, dass vor allem NRW-Städten die deutlichsten Verbesserungen attestiert worden sind. So hat sich Münster beispielsweise nach fünf Jahren wieder Platz 1 auf der Bundesliste zurückgeholt. Mit Bonn und Neuenkirchen (Kreis Steinfurt) haben zwei weitere NRW-Städte große Fortschritte gemacht. Lob gab es vom ADFC für Köln: Die Stadt ist Aufsteiger in der Kategorie Großstädte. Die Kommunen im flachen Münsterland haben es natürlich von je her leichter, fahrradfreundlich zu sein als die im Sauerland oder Städten im Ruhrgebiet, wo es oft schlicht keinen Platz für neue Radwege gibt. NRW hat das erste Fahrradgesetz eines Bundeslandes und in diesem klargestellt, dass das Fahrrad gleichberechtigter Verkehrsträger ist, allerdings darf man das Fahrrad auch nicht als einzigen Faktor der Verkehrswende verstehen. Aus gutem Grund fördert das Land in seinem Nahmobilitätsprogramm sowohl den Fahrrad- als auch den Fußgängerverkehr. Fußgänger darf man beim Ausbau der Fahrradinfrastruktur nicht aus dem Blick verlieren. Es kann nicht richtig sein, wenn bei einer neuen Fahrradstraße die Fußgänger auf dem Bürgersteig daneben über wild abgestellte Fahrräder und E-Scooter steigen müssen.“

Simone Wendland (CDU)

„Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests zeigen, dass in den letzten Jahrzehnten in NRW der Fokus noch zu wenig auf dem Radverkehr lag. Als schwarz-grüne Koalition wissen wir, dass es noch viel zu tun gibt, um das Fahrrad in allen Alltagssituationen und für alle Verkehrsteilnehmenden attraktiver zu machen. Unser Ziel ist es, das Potenzial des Fahrrads für die klimafreundliche Mobilitätswende besser zu nutzen. Daher machen wir Tempo beim Ausbau der Radinfrastruktur. Schwarz-Grün stärkt das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrrad deutlich. So soll beispielweise die Radverkehrsführung bei Straßensanierungen in Zuständigkeit des Landes frühzeitig geprüft und in der Regel mit geplant werden. Die Haushaltsmittel für Radwege an Landesstraßen wurden in den letzten Jahren deutlich erhöht. Den Städten und Gemeinden stehen gut gefüllte Fördertöpfe für ihre Radverkehrsprojekte zur Verfügung. Zudem zeigen die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests erneut, dass bei vielen Menschen ein fehlendes Sicherheitsgefühl der größte Vorbehalt gegen das Fahrrad ist. Dabei muss man neben dem Radwege-Bau an einigen Punkten ansetzen. Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, dass wir uns bei der Novellierung der Straßenverkehrsordnung dafür einsetzen, den Kommunen mehr Handlungsfreiheit zur Steigerung der Verkehrssicherheit zu ermöglichen, zum Beispiel durch Geschwindigkeitsbeschränkungen. Mit unseren Maßnahmen wollen wir dafür sorgen, dass NRW zum Fahrradland wird.“

Martin Metz (GRÜNE)

Hintergrund: Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Per Fragebogen konnten Teilnehmer von September bis November 2022 beurteilen, ob beispielsweise Radwege im Winter geräumt werden oder ob sie sich sicher fühlen, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Bundesweit hatten 245 000 Radfahrer teilgenommen, davon 62 000 aus Nordrhein-Westfalen.