Planungen zur S13: SPD fehlte auf Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung – Grüne mit Anregungen an die Gestaltung

Gerne macht die Sankt Augustiner SPD mit Pressemitteilungen und in Ausschusssitzungen auf die Bedeutung des Bahnhofs Menden aufmerksam. Große Reden und Forderungen an die Stadt, doch so schnell wie möglich Planungen vorzulegen, sind von den Sozialdemokraten immer wieder zu hören. Doch als gestern Bahnvertreter und Verwaltung die Ratsmitglieder über das Planfeststellungsverfahren informierten und die detaillierten Planungen besprochen wurden, fehlte die SPD völlig.

Dies stößt auf Kritik von den Sankt Augustiner GRÜNEN. Martin Metz, Vorsitzender und Mitglied im Verkehrsausschuss: „Der SPD kann es in der Öffentlichkeit mit dem Bahnhof Menden nicht schnell genug gehen. Doch an der detaillierten Arbeit haben die Damen und Herren anscheinend kein Interesse.“

Die Informationsveranstaltung empfanden die GRÜNEN als gut, wenn auch eine Perspektive klar wurde: „Bonbons“ sind von der Bahn nicht zu erwarten. Dies wird vor allem bei der Brücke über die Sieg deutlich, die nach Willen der Bahn aus Kostengründen mit etwa 20 m Abstand von der bestehenden Brücke errichtet werden soll. Die GRÜNEN fordern wie die Stadtverwaltung aus ökologischen und landschaftsplanerischen Gründen die Führung der Schienenstränge direkt nebeneinander.

Der Gleisanschluss im Bahnhof Menden soll vollständig wegfallen, was den GRÜNEN gar nicht gefällt. Metz: „Hier verlieren wir für Jahre eine Perspektive im Bereich der Güterverkehrsanbindung dieses vielversprechenden Gewerbegebietes.“ Zudem machen sich die GRÜNEN für einen weiteren Halt des Regionalexpress und den dazu notwendigen Bahnsteig stark, der nach DB-Planungen abgerissen werden soll. Doch die DB prüft zur Zeit, ob ein Beibehalten des Bahnsteiges nicht doch möglich wäre. Nur die S-Bahn-Bindung würde für die Fahrgäste in Richtung Süden (z.B. Linz) oder Norden (z.B. Pendler nach Köln) zu erheblichen Fahrzeitverlusten führen.

Im weiter südlichen Bereich fürchten die GRÜNEN, dass die Trennwirkung der Trasse nach S-Bahn-Bau und Autobahnerweiterung stark vergrößert wird. Deshalb ist nach ihrer Ansicht zu prüfen, ob die Feldwegeüberführung zwischen Meindorf und Hangelar nicht zu einer Art „Landschaftsbrücke“ erweitert werden könnte. Doch hier ist vor allem die Finanzierung das Problem.

Insgesamt sehen die GRÜNEN der S-Bahn-Anbindung Sankt Augustins mit Freude entgegen. Sie ist ein großer Schritt in eine Aufwertung des Öffentlichen Verkehrs im Stadtgebiet. Jetzt müssen die Chancen genutzt werden, die S-Bahn und den Bahnhof Menden auch in die Gestalt der Stadt zukunftsträchtig zu integrieren.