Der Planungsausschuss der Stadt hat in seiner Sitzung am 9. Januar eine Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren für den Flughafen Köln/Bonn abgegeben. Der Flughafen beantragt insbesondere einen Ausbau von Abstellpositionen für Flugzeuge, eine Neuordnung des Frachtbereichs und den Neubau eines Konferenzzentrums. Es ist das erste Verfahren dieser Art mit Öffentlichkeitsbeteiligung. Denn zuvor ist der Flughafen zwar immer weiter ausgebaut worden, jedoch ohne ein offenes und transparentes Verfahren mit Einbindung aller Betroffenen und Erhebung der Umweltauswirkungen, vergleichbar mit einem städtischen Bebauungsplan. Erst ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts stoppte diese jahrzehntelange Praxis.
In den nun vorgelegten Planunterlagen behauptet der Flughafen, dass durch den geplanten Ausbau nicht mehr Flugbewegungen entstehen. Daher gebe es auch nicht die Notwendigkeit, Maßnahmen zum Schutz vor Fluglärm vorzusehen. Die Stadt Sankt Augustin zweifelt in ihrer Stellungnahme diese Behauptung an. Zudem sollen nicht nur die Wirkungen der jetzt geplanten Maßnahmen erhoben werden, sondern die Gesamtauswirkungen des Flugbetriebs auf die Anwohnerinnen und Anwohner – schließlich ist genau das bislang nicht erfolgt. Diese Aussagen müssen gerade in Sankt Augustin mit dem Lärm anderer Verkehrsträger, Schiene und Straße, verknüpft und Maßnahmen für Lärmschutz vereinbart werden.
Für die Sankt Augustiner GRÜNEN, die viele Punkte zur städtischen Stellungnahme beigetragen haben, steht die Bedeutung des Flughafens als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber für die Region außer Frage. Andererseits muss gerade in unserem dicht besiedelten Raum ein fairer Ausgleich zwischen allen Interessen erfolgen und der Schutz vor Fluglärm verstärkt werden, insbesondere in der Nacht. Das Planfeststellungsverfahren am Flughafen ist dafür eine bislang einmalige Chance und sie sollte genutzt werden. Die Stadt wird ihre einstimmig verabschiedete Stellungnahme nun in das Planverfahren einbringen. Gleichzeitig ist sie Grundlage für das Abstimmungsverhalten von Martin Metz, GRÜNER und Vertreter der Stadt Sankt Augustin in der Fluglärmkommission.