Stand: 14.07.2021, ca. 23:55 Uhr
(Zur Hochwasser-Lage: s. Update vom 15.07.2021)
Was für ein Unwetter! In Meindorf hat es am 14. Juli 2021 um die 90 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gegeben. Zum Vergleich: Das ist an einem Tag 1/6 des gesamten Jahres-Niederschlags 2020!
Zum Glück ging es für Meindorf und Sankt Augustin relativ glimpflich aus. Auf einer kleinen Runde durchs Dorf heute abend konnte ich nur an wenigen Stellen zu erahnen, dass etwas Wasser in eine Garageneinfahrt oder einen Keller gelaufen sein könnte. Straßen waren soweit ich das wahrgenommen habe nicht überspült.
Die Sieg führt in Meindorf Hochwasser, aber es ist noch im Rahmen (Zur Hochwasser-Lage: s. Update vom 15.07.2021). Falls es jetzt nicht doch noch zu weiteren heftigen Niederschlägen kommt oder das Rhein-Hochwasser der nächsten Tage stark in die Siegaue zurückstaut, werden wir in Meindorf von starkem Hochwasser – so meine Einschätzung derzeit – eher verschont bleiben. Dabei spielt hier vor Ort eine Rolle, dass die Niederschläge in einem großen Teil des östlichen Sieg-Einzugsgebietes nicht ganz so stark waren. Durch Vegetation und Verdunstung konnte – im Gegensatz zu den Wintermonaten – noch einiges an Wasser zurückgehalten werden. Und die hohe Regenmenge verteilte sich auf den ganzen Tag und hier vor Ort ist es eher flach, sodass das Wasser langsam steht und versickert statt einen Hang oder eine Straße hinabzufließen.
An den westlichen Sieg-Zuflüssen Agger, Bröl und Pleisbach sieht man allerdings sehr starkes Hochwasser. Auch anderswo im Rhein-Sieg-Kreis, so zum Beispiel in Swisttal, und in weiten Teilen von NRW sowie Rheinland-Pfalz, gerade da wo es hügelig und bergig ist, sieht es ebenfalls viel problematischer aus, mit heftigen Überschwemmungen und Hochwasser. Der Rhein wird auch noch deutlich ansteigen. Und das ist nicht das erste Mal dieses Jahr, dass es zu so heftigen Ereignissen kommt. In Hennef ist das letzte Unwetter gerade einmal ein paar Wochen her.
Ein ganz herzlicher Dank geht an dieser Stelle die Feuerwehren und weitere Helfer*innen/Retter*innen, die auch heute im Einsatz waren und sind. Und in Gedanken bin ich bei denjenigen, die unter diesem Unwetter zu leiden haben. Dass ihnen allen bestmöglich geholfen wird, ist erst einmal das Wichtigste. Ist diese akute Krisenlage gemeistert, ist es Zeit für eine ausführlichere Debatte darüber, mit welchen verstärkten Maßnahmen Klimaschutz und Klimawandel-Vorsorge Hand in Hand gehen müssen.