Immer mehr Radfahrende prägen das Stadtbild Sankt Augustins. Die Förderung des Radverkehrs ist ein wichtiger Bestandteil für die Mobilitätswende und somit auch für den Klimaschutz.
Damit die Mobilitätswende gelingen kann, muss das Rad als Fortbewegungsmittel gestärkt werden. Besonders wichtig ist dabei der Ausbau der Radverkehrsverbindungen. Zentral sind hier sowohl neue Radwege als auch der die Optimierungen im bestehenden Netz.
Auch kleine Maßnahmen können schon viel bewirken und dafür sorgen, dass es attraktiver wird, auf das Rad zu steigen. In drei Anfragen nehmen sich die GRÜNEN drei Themen vor, wo es schnell zu Verbesserungen kommen kann: Fahrradstraßen, ein Grüner Pfeil für Radfahrende und die Nutzung von Einbahnstraßen gegen die Fahrtrichtung.
„Wir GRÜNEN wollen in Sankt Augustin umfassend die Verkehrswende voran bringen. Das ist gut für die Mobilität und den Klimaschutz. Wir fordern klare Aussagen und schnelle Ergebnisse von der Verwaltung für besseren Radverkehr.“
Martin Metz, GRÜNEN-Fraktionsvorsitzender
„Grüner Pfeil“ für den Radverkehr an Ampeln
Seit 2020 ermöglicht es der Bund über eine Änderung der Straßenverkehrsordnung an Ampeln auch einen „Grünen Pfeil“ nur für den Radverkehr anzubringen. Nachbarkommunen sind hier bereits weiter und haben das erfolgreich eingeführt. Derzeit gibt es auf Sankt Augustiner Stadtgebiet ca. 32 Lichtsignalanlagen, die Kreuzungssituationen regeln. Nach Einschätzung der GRÜNEN könnte bei ca. 13 eine Prüfung sinnvoll sein ob Grünpfeile für Fahrradfahrende angeordnet werden können. Um das Radfahren attraktiver zu machen, muss es sich sicher und schnell anfühlen. Der Grünpfeil für den Radverkehr ist ein Schritt in diese Richtung und eine preiswerte Maßnahme.
„Viele Kreuzungen sind nicht fahrrad-freundlich, die Fahrradführung ist oftmals schwer zu verstehen. Wo es möglich ist, kann ein ´Grüner Pfeil´ für Radfahrende den Radverkehr attraktiver machen. Nachbarkommunen machen vor, wie es geht – Sankt Augustin muss hier auch aktiv werden.“
Manfred Monreal, Sachkundiger Bürger für die GRÜNEN
Freigabe von Einbahnstraßen für Radverkehr
Die Straßenverkehrsordnung erlaubt Radverkehr in Gegenrichtung einer Einbahnstraße unter bestimmten Voraussetzungen. Die GRÜNEN fordern eine Freigabe der Einbahnstraßen für den Radverkehr wenn diese erfüllt sind. Von den aktuell ca. 13 Einbahnstraßen in Sankt Augustin sind manche schon freigegeben, andere aber nicht. Eine genaue Übersicht fehlt noch. Die Umsetzung ist dann aber einfach.
Fahrradstraße
Schon länger ist in der Diskussion, auf wichtigen Verbindungen für den Radverkehr Fahrradstraßen auszuweisen. Jahrelang ist nichts passiert. Zuletzt gab es Unsicherheit, weil die Verwaltung einen sehr hohen Anspruch an die Gestaltung der Fahrradstraßen formulierte, der einen immensen Aufwand bedeuten würde, und am Ende die Ausweisung von Fahrradstraßen verzögern würde.
Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte in NRW (AGFS) hat kürzlich einen neuen Leitfaden veröffentlicht, der Empfehlungen zur Kennzeichnung inkl. Markierung von Fahrradstraßen gibt. Dieser Standard ist ein guter Kompromiss zwischen der eindeutigen Hervorhebung von Fahrradstraßen und der Möglichkeit zur Einrichtung ohne übermäßige technische Herausforderungen.
Für Sankt Augustin wurden im Radverkehrskonzept 2017 beschlossen, vier Fahrradstraßen umzusetzen. Darin ist u. a. vorgesehen, die Bachstraße, die Dornierstraße, die Albert-Sonntag-Straße und die Gottfried-Keller-Straße als Fahrradstraßen auszuweisen. Weiter ist die Paul-Gerhardt-Straße in Niederpleis in der Diskussion. Ebenso gibt es einen Prüfauftrag für eine Nord-Süd-Fahrradstraßen-Verbindung zentral zwischen Ort und Mülldorf.
Die GRÜNEN fordern, dass noch in 2023 die ersten Fahrradstraßen mit dem neuen Markierungsstandard in Sankt Augustin umgesetzt werden.
Trotz aller Beschlüsse ist auch 7 Jahre später noch keine Fahrradstraße in Sankt Augustin zu sehen. Der neue Markierungsstandard überzeugt durch die einfache Umsetzung. Es erfordert keinen vollständigen Straßenumbau. Bei den Fahrradstraßen muss in Sankt Augustin endlich etwas passieren.“
Thomas Pätzold, Ratsmitglied und Vorsitzender des Mobilitätsausschusses