Heute jährt sich die Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 zum ersten Mal. Anlässlich dessen war ich heute gemeinsam mit Deborah Rupprecht (Ratsmitglied Rheinbach, Beisitzerin im GRÜNEN Kreisvorstand) und Sven Kraatz (Kreistagsabgeordneter, Ratsmitglied Swisttal) unterwegs.
Zuerst haben wir uns in Swisttal-Odendorf bei einem Rundgang ein gemeinsames Bild vom aktuellen Stand des Wiederaufbaus gemacht. Derzeit führt der Orbach kein Wasser – kaum vorstellbar, dass vor genau einem Jahr dort meterhoch das Wasser stand. Anschließend waren wir, zusammen u.a. mit Heribert Schiebener (Fraktionsvorsitzender GRÜNE Rheinbach), beim „Tag für Rheinbach“ mit Kranzniederlegung, Gedenkgottesdienst und anschließender Ausstellung – ein sehr angemessenes Format!
Am heutigen Jahrestag gilt es, der Toten und der Verletzten zu gedenken, allen Helfer*innen zu danken und den Zusammenhalt zu betonen, bei der Katastrophe und während des Wiederaufbaus. Als Landtagsabgeordneter aus dem Rhein-Sieg-Kreis und stellvertretendes Mitglied im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe liegt mir insgesamt, und vor allem heute, daran, den Menschen vor Ort zuzuhören.
Der Rhein-Sieg-Kreis mit Lohmar, Swisttal und Rheinbach war besonders betroffen, neben den weiteren Flutgebieten in NRW, Rheinland-Pfalz und woanders in Deutschland und Europa. Einiges zu den Ereignissen Mitte Juli muss noch aufgeklärt werden. Und der Wiederaufbau wird uns vermutlich noch Jahre beschäftigen, auch wenn bereits einiges geschafft ist. Aber die Belastung für viele Betroffenen und die Kommunen ist nach wie vor groß. Die Hochwasserkatastrophe darf nicht schleichend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden!
Neben der aufklärenden Arbeit des Untersuchungsausschusses müssen vor allem bald Schlussfolgerungen für Gegenwart und Zukunft gezogen werden. Denn der menschengemachte Klimawandel macht Extremwetterereignisse noch wahrscheinlicher.
Die Themenpalette ist breit: Wo möglich Entbürokratisierung beim Wiederaufbau, deutlich genauere Vorhersagen für Überschwemmungen, Verbesserungen beim Katastrophenschutz und der Bevölkerungswarnung, Vorbeugung durch mehr Raum für Gewässer und technischen Schutz, klimaangepasster Aufbau, effektiver Klimaschutz…
Dazu müssen alle staatlichen Ebenen und die Zivilgesellschaft ihren Beitrag leisten. Bezogen auf das Land NRW enthält der schwarz-grüne Koalitionsvertrag dazu viele gute Ansätze, die nun mit Leben gefüllt werden müssen. Es gibt also sehr viel zu tun. Wichtig ist, die Katastrophe nicht zu vergessen, sondern aus ihr zu lernen, indem wir nachhaltiger und klimaangepasster handeln und das Klima endlich wirksam schützen.