Landtags-Verkehrsausschuss tagte in Lüdenscheid

Seit fast einem Jahr ist die A45-Brücke Rahmedetal in Lüdenscheid gesperrt. Die Bahnstrecke nach Hagen übrigens auch seit einiger Zeit. Die Auswirkungen, vor allem der Sperrung der Autobahn, sind immens. Tausende Lkw quälen sich täglich durch Lüdenscheid und die Region: Staus, Lärm, Abgase.

Was die Menschen in Lüdenscheid und Region gerade erleiden, ist das Ergebnis Jahrzehnten falscher Prioritäten in der Verkehrspolitik. Man setzte auf Neubau und sah zu, wie gerade der nationale und internationale Lkw-Verkehr immens anstiegen, was massive Straßenschäden verursachte. Die Verlagerung von Güterverkehren auf die Schiene und Erhalt der bestehenden Straßen wurden sträflich vernachlässigt.

Der Landtags-Verkehrsausschuss sendete mit seinem Besuch heute in Lüdenscheid ein Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung, den Unternehmen und den Behörden vor Ort. Gemeinsam mit Ina Besche-Krastl und Laura Postma war ich vor Ort.

Es ist die Erwartung, dass die Autobahn GmbH des Bundes den Brückenneubau weiterhin hoch priorisiert. Die Zeichen stehen nach Irritationen in der Anfangsphase mittlerweile gut.

Richtig ist es, hier alle Wege zur Beschleunigung von Abriss und Neubau der Brücke bestmöglich zu nutzen. Solche Ausnahmen bei Planung und Neubau dürfen aber nicht die Regel werden. Ordentliche Verfahren garantieren eine gute Einbindung von Umweltbelangen und Interessen der Bevölkerung vor Ort.

Es ist gut, dass das Landes-Ministerium mit Oliver Krischer und die Behörden vor Ort intensiv prüfen, wie man bei der Verkehrslenkung besser werden kann. Denn die Lkw-Transitverkehre, die weder Quelle noch Ziel in der Region haben, gehören raus aus Lüdenscheid. Das ist aber rechtlich nicht so einfach. Wir sind optimistisch, dass es da bald Fortschritte gibt. Und eines zeigt das: Wir müssen grundsätzlich ran an die Straßenverkehrsordnung und ihre starren Regelungen, die vernünftige Lenkungsmaßnahmen oft erschweren.

Wir sind offen für die landesseitige Unterstützung von Konzepten, wie Lüdenscheid und die Region dauerhaft gestärkt werden können. Das bedeutet Maßnahmen für nachhaltige Mobilität, Stichwort: Radverkehr, aber auch Struktur- und Investitionsförderung. Das nehmen wir natürlich mit nach Düsseldorf. Wir sehen uns als Partner der Menschen vor Ort in dieser schwierigen Zeit.